Stellungnahme zur Sonderfallregelung des NFV
Kreis Hildesheim gibt Härtefallregelung bekannt
Am gestrigen Samstag, den 27.06.2020 gab der NFV offiziell den Saisonabbruch aller zum Verband gehörenden Ligen bekannt. Die Spielzeit wurde als beendet erklärt. Es gibt keine Absteiger. Die Mannschaften, die nach dem Punkteschnitt auf einem Aufstiegs- oder festen Relegationsplatz stehen, dürfen den Weg in die nächsthöhere Liga antreten. Diese Entscheidung war, wenn auch hart für uns, dennoch begründbar und vertretbar und wurde von uns in vollem Umfang akzeptiert. In unserer Liga hieß es somit auch von uns Glückwunsch an den SV RW Ahrbergen und den SC Drispenstedt zum Aufstieg in die Bezirksliga!
Am heutigen Sonntag gab der NFV Kreis Hildesheim nun überraschend eine Sonderregelung bekannt: Aus den 1. Kreisklassen dürfen der FSV Algermissen und der TSV Föhrste aufsteigen, obwohl sie tabellarisch nach Punkteschnitt nach den geltenden Regularien nicht auf einem Aufstiegsplatz stehen. Der FSV Algermissen, war zwar im Schnitt gleich mit dem Erstplatzierten Bettmar/Dinklar, zog jedoch knapp durch das schlechtere Torverhältnis den Kürzeren. Der TSV Föhrste hatte nach 16 gespielten Spieltagen im Schnitt 2,63 Punkte geholt, während der TSV Deinsen nach 15 Spieltagen im Schnitt 2,73 Punkte pro Partie holte. Man entschied, aufgrunddessen, dass es bei Algermissen sehr eng war, den FSV und die Föhrster aufsteigen zu lassen. Fraglos war es bei diesen beiden Teams sehr knapp und sie haben unserer Meinung nach den Aufstieg sportlich auch verdient. Auf Anfrage beim NFV, wieso wir nicht aufsteigen dürfen bekamen wir die Antwort, dass wir vom Ausschuss nicht als Härtefall eingestuft worden seien. Fakt ist, dass wir nach Punkteschnitt (2,00) gegenüber Drispenstedt (2,17) schlechter darstehen, aber eben auch knapp. Zusätzlich haben wir allerdings vier Spiele weniger gespielt, als der SCD (14 gegenüber 18). Wir hätten also die Möglichkeit gehabt die weniger absolvierten ausstehenden Spiele zu gewinnen und so aus eigener Kraft einen besseren Punkteschnitt als der SCD nach ebenfalls 18 Spielen zu erreichen. Bei den jetzt dank Härtefallregelung aufsteigenden Teams trifft dies nicht zu, sie hatten gleich viele, oder sogar mehr Spiele absolviert. Mit welcher Begründung wird auf der einen Seite für einen Härtefall wegen (immerhin vergleichbarer!) Knappheit plädiert und auf der anderen Seite jedoch nicht?
Wir wollen an dieser Stelle nochmal klarstellen, dass wir der Meinung sind, dass sowohl Föhrste, als auch Algermissen eine starke Saison gespielt haben und den Aufstieg sportlich absolut verdient haben. Die Entscheidung des NFV Kreis Hildesheims können wir jedoch nicht nachvollziehen und wollen sie so auch nicht akzeptieren.
Warum wird bei einer Mannschaft, die bei derselben Anzahl an Spielen, knapp am Torverhältnis scheiterte eine Ausnahme gemacht? Es steigt also ein Team auf, dass bei mehr absolvierten Spielen einen schlechteren Punkteschnitt als der Erste aufweist und ein Team, welches bei gleicher Anzahl an Spielen, wenn auch denkbar knapp, schlechter Abschnitt als der Erste. Hierbei von einer „fairen Konsensentscheidung“ zu sprechen, wie es der NFV Kreis Hildesheim in seiner Stellungnahme tut, können wir nicht zustimmen.
Mit der ursprünglichen Entscheidung hätten wir uns fraglos abgefunden, da sie zwar hart, aber nachvollziehbar und vor allem für alle gleich war. Jetzt bei einer Mannschaft mit der Begründung der Knappheit eine Ausnahme zu genehmigen und eine weitere deshalb mitaufsteigen zu lassen und bei anderen Teams nicht so zu verfahren können und wollen wir so nicht stehen lassen. Wenn Härtefallentscheidungen getroffen werden, dann müssen sie argumentativ (und Knappheit ist unserer Meinung nach kein Argument!) begründbar sein und vor allem, wenn, dann auch für alle Vereine gleich gelten.
Wir werden uns daher in den nächsten Tagen zusammensetzen und über unser weiteres Vorgehen in dieser Angelegenheit beraten.
Der Vorstand des VfL Borsum am 28.06.2020