Asel, 22. August 2025 – Wenn man an ein Gemeindederby denkt, hat man sofort Bilder im Kopf: Rassige Zweikämpfe, hitzige Wortgefechte, Bierduschen nach dem Abpfiff und mindestens drei strittige Elfmeterentscheidungen. Doch was die SG Harsum/Asel und der VfL Borsum Ü40 am Freitagabend auf den Rasen zauberten, war eher die Kreisliga-Variante von „Warten auf Godot“. Man wartete nämlich vergeblich – auf Chancen, Tore und die sprichwörtliche Derby-Ekstase.
Die Ausgangslage war klar: Borsum reiste mit einer dünn besetzten Ersatzbank an. Mit Sebastian Ryll und Ulli Dannewitz standen lediglich zwei frische Beine (und zwei erfahrene Ü50/Ü60 Spieler) bereit, falls sich jemand vorzeitig in die Kabine verabschieden wollte – sei es verletzungsbedingt oder aus Langeweile. Doch die Borsumer hielten durch, und das durchaus tapfer. Das Spiel selbst begann mit viel Ballgeschiebe im Mittelfeld. Die Borsumer Angriffsbemühungen wirkten dabei wie eine gut gemeinte Grillparty im Nieselregen: Viel Vorfreude, aber am Ende bleibt die Bratwurst doch roh. Immer wieder verpufften die Ansätze, weil entweder der entscheidende Pass fehlte oder der Ball beim Gegner landete. Harsum/Asel zeigte sich da auch nicht viel spendabler. Torchancen blieben Mangelware, sodass sich die Zuschauer schon bald mehr über die Trikotfarben der Keeper unterhielten als über das Geschehen auf dem Platz.
Dann aber – kurz vor der Pause – der Schock für den VfL: Ein Harsumer Spieler nahm aus der Distanz Maß, der Ball flog an zwei, drei Verteidigern vorbei und fand den Weg ins Tor. Ein verdeckter Schuss, ein halbes Zufallsprodukt – aber im Spielprotokoll stand nun 1:0 für die SG. Tor des Tages, weil es das einzige bleiben sollte. Nach dem Seitenwechsel versuchte Borsum, die Schlagzahl zu erhöhen, doch Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor war Mangelware. Ob zu hektisch abgeschlossen, zu uneigennützig quergelegt oder schlicht am Keeper gescheitert – die Null blieb eisern bestehen. Auch die SG Harsum/Asel brachte offensiv nicht mehr viel zustande. Das Spiel plätscherte so dahin, wie ein Sonntagabend mit Tatort-Wiederholung: Man schaut zu Ende, aber fragt sich, warum eigentlich.
Fazit: Ein Derby, das auf dem Papier mehr versprach, als es auf dem Platz hielt. Am Ende siegte die Effizienz der Hausherren, während Borsum an der eigenen Chancenverwertung scheiterte.
Für die Statistik: Zuschauerzahl gefühlt 30, Torchancen gefühlt 3, Schweißperlen bei beiden Teams unzählbar.