Solide 1. Halbzeit - Schwache 2. Halbzeit

Unsere Zwoote verliert hochverdient mit 1:4 Toren gegen den SV RW Wohldenberg

Am vergangenen Sonntag, dem 11. Mai, stand für unsere Zwoote das nächste Heimspiel im traditionsreichen Borsumer Waldstadion an. Gegner war der SV Rot-Weiß Wohldenberg – ein Team, das für seine körperliche Robustheit, Tempo im Umschaltspiel und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bekannt ist. Für unsere Mannschaft stand das Spiel jedoch unter keinem guten Stern: Neben mehreren verletzten Spielern sorgten auch kurzfristige Absagen dafür, dass Spielertrainer Sebastian Bastian lediglich 13 einsatzfähige Akteure zur Verfügung hatte.

Dennoch zeigte sich die Mannschaft von Beginn an organisiert und wach. In einem kompakten 5-3-2-System überließ man Wohldenberg zunächst bewusst weite Teile des Spielfelds und setzte auf Ballgewinne im Mittelfeld, um dann schnell umzuschalten. Bei eigenem Ballbesitz rückten unsere Außenverteidiger geschickt auf und wandelten das System in ein offensiveres 3-5-2 um – mit dem Ziel, über die Flügel Tiefe zu erzeugen. Zwar fehlte im letzten Drittel zunächst die nötige Durchschlagskraft, doch in der 30. Spielminute wurden die taktischen Bemühungen endlich belohnt: Nach einem sauber gespielten Ball über die rechte Seite war es erneut Genschel, der seine starke Form bestätigte und abgeklärt zur 1:0-Führung einschob. Ein Tor, das zu diesem Zeitpunkt keinesfalls unverdient war. Allerdings wachte Wohldenberg in der Folge auf und drängte auf den Ausgleich. In der 38. Minute wurde ein langer Ball in unseren Strafraum gefährlich – Keeper Wende kam einen Tick zu spät, der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Krink ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich. Mit diesem Zwischenstand ging es in die Halbzeitpause.

Zur zweiten Halbzeit wollte unser Team an die solide Leistung aus Hälfte eins anknüpfen. Spielertrainer Bastian brachte mit Becker und Heinemann zwei frische Kräfte für Dannewitz und Dittrich. Doch das Vorhaben scheiterte fast von der ersten Minute nach Wiederanpfiff an. Die Gäste übernahmen sofort die Spielkontrolle. Unsere Mannschaft wirkte fahrig, unkonzentriert und ließ die nötige Aggressivität im Zweikampf vermissen. In der 56. Minute fiel das 1:2 aus unserer Sicht: Nach einem schnellen Angriff durch die Mitte stand Wohldenbergs Stürmer plötzlich frei und ließ Wende im Kasten keine Chance. Es hätte dennoch nochmal spannend werden können: Nach einem feinen Steckpass von Halfpap war erneut Genschel frei durch, doch im Eins-gegen-Eins blieb Wohldenbergs Keeper Sieger – eine Szene, die sinnbildlich für unsere zweite Hälfte stand. Danach spielte eigentlich nur noch der SV Wohldenberg. In der 76. Minute fiel das vorentscheidende 1:3. Trotz einiger starker Paraden von Wende, der mit sehenswerten Reaktionen eine höhere Niederlage verhinderte, war es schließlich Tomaszkiewicz-Ayad, der mit einem späten Hattrick das 1:4-Endergebnis markierte. Unsere Defensive bekam ihn über weite Strecken der zweiten Hälfte nicht mehr in den Griff.

In den Schlussminuten wurde es aus Borsumer Sicht bitter: Ideenlosigkeit im Spielaufbau, fehlende Zweikampfhärte und eine merkliche Resignation prägten das Bild. Der letzte Wille, sich gegen die Niederlage zu stemmen, war bei vielen nicht mehr erkennbar. Entsprechend fiel auch die Stimmung bei Spielern und Zuschauern nach Abpfiff aus – enttäuscht und ernüchtert.

Fazit:

Eine taktisch disziplinierte und kämpferisch ordentliche erste Halbzeit reichte nicht aus, um gegen den SV Rot-Weiß Wohldenberg Zählbares mitzunehmen. Die zweite Halbzeit offenbarte einmal mehr die Schwächen, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen: fehlende Stabilität, wenig Kreativität im Spiel nach vorne und eine zu passive Grundhaltung nach Rückschlägen. Mit lediglich 15 Punkten aus 21 Spielen und nur vier Siegen steht unsere Zwoote weiterhin im unteren Drittel der Tabelle. In vielen anderen Ligen wäre diese Bilanz gleichbedeutend mit dem Abstieg – Stand jetzt verhindern lediglich noch schwächere Konkurrenten ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz.

Doch Jammern hilft nicht – bereits am kommenden Sonntag wartet die nächste Aufgabe: Im heimischen Waldstadion ist dann die Zweitvertretung des FC Concordia Hildesheim zu Gast. Anpfiff der Partie ist wie gewohnt um 11:30 Uhr.

Jetzt heißt es: Mund abputzen, aufstehen, weitermachen!